Heim KSK-Weste

 

Zur „Geschichte“ der Weste ist folgendes zu sagen: Es handelt sich um die Weste die bei gängigen Versandhändlern für 500 EUR als “KSK-Weste“ angeboten wird. Faktisch ist das auch korrekt, denn diese Weste wurde bis vor kurzem noch an die KSK-Kräfte dienstlich geliefert. Anfänglich gefertigt von der Firma Moskito, später (wegen Qualitätsmängeln) wurde der Auftrag an die Firma Heim GmbH übertragen. Im Review ist ein Modell der Firma Heim GmbH, wobei mehrere Ausführungen existieren. Die vorliegende Weste scheint jedoch nicht die neueste Ausführung zu sein, ich schätze eine der anfänglichen Serien. Da ich ein begeisterter Bastler bin habe ich einige Details an der Weste geändert und neu gestaltet, ich werde darauf an der entsprechenden Stelle hinweisen.

 

Der Grundaufbau: Die Weste ist aus drei Teilen (zwei Seitenteilen und einem Rückenteil) aufgebaut, welche im Schulterbereich mit breiten Klettbändern und jeweils zwei Zurrbändern mit Schnalle (ähnlich der RSA-Weste) und im Hüftbereich mit jeweils 3 Bändern mit Schnalle fixiert werden.

 

    

 

Hier ist schon das erste Problem zu erkennen - die Bänder im Hüftbereich sind aus dem Standard BW Textilband gefertigt, nicht aus Nylon und fusselt schnell aus. Zudem halten die Schnallen nicht sonderlich gut. Hier müssen die Bänder also vernäht werden. Ebenfalls unerfreulich sind die Schnallen im Schulterbereich, welche beim Tragen eines schweren Rucksacks schnell zur Qual werden können. Die Klettbänder alleine halten die Konstruktion zwar auch sicher und fest, aber beim Fallschirmsprung würde ich mich nicht darauf verlassen. Also ab mit den Riemen und Schnallen und das Klett nochmal extra vernäht. Eine bombenfeste Verbindung — wenn auch nicht mehr verstellbar. Die Weste insgesamt besteht aus einem stabilen Nylon Gittergewebe, quasi Mesh, welches von ausgezeichneter Qualität ist. Auf den wichtigen Stellen und dort wo Taschen aufgenäht wurden, ist das Mesh mit einem stabilen Cordura in flecktarn vernäht. Schließen kann man die Weste entweder mit zwei Steckschliessen (Fastex) oder per Reissverschluß. Auf der Innenseite der Weste sind rundum Bänder vernäht durch die man ein Hüftpolster schieben kann.

Das soll bei hoher Beladung den Druck von den Seiten etwas abfedern. Zudem sind jeweils seitlich zwei 8er Adapterplatten des BW-Lochsystems zum Abklappen angebracht — es besteht also die Möglichkeit weiterer Taschen. Im Brustbereich ist ein eine doppelt vernähte Öffnung mit Führungsschiene und BW-Verschluß eingenäht. Ein Holster für eine SigPi. Eine P8 passt jedoch nicht. Auf dem Rückenteil sind im unteren Bereich zwei 2er Adapterplatten angebracht, z.B. zur Aufnahme der BW Mehrzwecktasche o.ä. Hier habe ich erneut selbst Hand angelegt und habe nochmal zwei 2er Adapterplatten im oberen Bereich angebracht (zur Befestigung des Camelbaks).

    

Die Taschen: Hier bleiben keine Wünsche offen. Alle Taschen sind innengummiert und besitzen Wasseraustritsöffnungen an den Unterseiten. Es sind im Frontbereich 4 Magazintaschen für jeweils 2 G36 Magazine angebracht. Sie sind relativ kurz, aber geräumig, mit großer Klappe, was jedes “fummeln“ oder Probleme beim Magazinwechsel fast ausschließt. Sie sind nicht unterteilt, d.h. man kann zwei zusammengesteckte Magazine hineinschieben. Sie sind mit dem bewährten BW-Verschluß gesichert. Ausserdem sind die Magazintaschen abklappbar, das bedeutet die Taschen lassen sich im geöffneten Zustand nach unten wegklappen. Das macht es möglich in jeder Körperposition den Magazinwechsel durchzuführen. Gehalten werden die Taschen von einem breiten Klettband und zwei starken Nieten. auf der Hinterseite sind kleine Gummischlaufen angebracht, so läßt sich zusätzliche Ausrüstung (Kleinkram wie Stifte u.s.w) quasi hinter den Magazintaschen verstauen. Ich persönlich halte die Idee der abklappbaren Taschen für quatsch, man bekommt die Tasche zwar schnell abgeklappt, aber es ist eine ganz schöne Fummelei sie wieder ordentlich fest zu bekommen, mit Handschuhen fast unmöglich. Ein Feature was ich sicher nicht oft nutzen werde.

   

Neben den Magazintaschen sind zwei “Kampfmitteltaschen“ —genaugenommen sind es zwei Nebeltopftaschen. Dazu gibt es nicht viel mehr zu sagen. Auf der Rechten Seite sitzt ganz hinten eine große Mehrzwecktasche — sie hat etwa das Volumen von reichlich einer halben BW-Mehrzwecktasche für das Koppelsystem, also ausreichend. Verschlossen werden sie mittels eines Zugbands und Tanka sowie zusätzlich über einen Steckverschluß. Auf der linken seite ganz hinten ist eine ähnliche Tasche angebracht, mit nicht ganz so viel Volumen, ohne Zugband und nur mit einem BW-Verschluß. Ich bin mir sicher daß diese Tasche im Original auch mit Steckverschluß war, der Vorbesitzer scheint hier etwas gebastelt zu haben. Uber den Kampfmitteltaschen ist jeweils eine kleine Mehrzwecktasche angebracht — sie haben die Größe einer Handgranatentasche und haben auch den BW-Verschluß. Sie sind schräg nach oben ausgerichtet, so daß sich der Inhalt bequem entnehmen läßt. Eine eingenähte Kartentasche gibt es natürlich auch, die ist allerdings offen, was ich mit einem Reisverschluß verbessert habe.

Soviel zu den festen Taschen. Das besondere an der KSK-Weste ist jedoch das modulare System im Brustbereich. Die gesamte Brustpartie ist mit Klett und Nieten überzogen, auf denen spezielle Taschen adaptiert werden können. Original gehören dazu eine SEM-52 Tasche und eine 3-fach Handgranatentasche. Bei meiner Weste fehlt die SEM-Tasche, kein wirklicher Verlust. Da die Handgranatentasche auf der rechten Seite im Anschlag stören würde, habe ich sie links in unterster Position angebracht. Das geht nicht nur schwer dran, sondern vor allem auch schwer wieder ab — sehr gut. Der einzige Nachteil ist daß dadurch die SigPi Tasche nicht mehr zugänglich ist. Na ja. Neben Handgranaten kann man hier natürlich auch noch Kleinzeug unterbringen, z.B. ein Funkgerät — aber da hatte ich Bedenken wegen der Antenne beim gleiten. Eine Tasche für die Klettaufnahmen ist schnell gemacht — einfach auf der Rückseite statt BW-Koppelaufnahme ordentlich Klett auffnähen, fertig. Hält zwar nicht bis ans Ende der Welt, aber für AS wird es definitiv reichen.

   

Modfikationen: Was ich benötigte war eine Aufhängung für mein Kampfmesser. Bis dato führte ich ein ACK, aber für diese Weste benötigte ich ein schmaleres Messer. Meine Wahl fiel auf das Glock Kampfmesser, vor allem wegen der guten Qualität zum günstigen Preis. (Vom offiziellen KSK Messer — Gerber MKII wird gesagt daß es zu schnell bricht) Um es griffgünstig anzubringen kam ich auf eine einfache Idee — die Plastikscheide einfach unter die 3-fach Handgranatentasche geschoben schon ist sie seitlich fixiert (dank Klett). An der Unterseite der Tasche ein stabiles Band angenäht und durch die Scheide geschoben — schon hält sie bombenfest. Das schöne am Glock­Messer ist daß es durch einen CIip in der Scheide gehalten wird und damit kein zusätzliches Band ö.ä. benötigt wird. Als nächstes benötigte ich ein Futteral für die Surefire (9P). Auch griffgünstig, natürlich. Also einfach eine Miltec-Messerscheide über der rechten vorderen Mag-Tasche vernäht und mit BW-Verschluß versehen — fertig.

      

Das Holster:

Die Weste kommt mit einem großen Holster welche über zwei Fastex-Verschlüsse an der Weste gehalten wird. Diese befinden sich (sowohl links als auch rechts) an der Seite, direkt unter dem Westenrand. Der Vorbesitzer schien nicht viel von Holstern zu halten und hat die Steckverschlüsse kurzerhand abgeschnitten. Klasse.... es kostste mich viel Arbeit, Knopflochgarn, Flüche und zwei Nähnadeln um die Teile wieder anzunähen.

 

  

Aber nun zum Holster — auf einer gepolsterten Grundplatte ist ein Holster und 3 unterschiedlich lange Magazintaschen vernäht. Wozu die Taschen unterschiedlich lang sind weiß ich nicht, das kürzeste ist für die P8-Mags ausreichend, ein MK-23 Mag passt aber nicht mal in die längste. Für ein MP-Mag ist sie ebenfalls zu kurz — für Knicklichter kann man es vielleicht nutzen, für einen SD ist es auch zu klein. Über den Magazintaschen sind wieder Schlaufen aus Gummizug, wohl für zusätzliche Ausrüstung. Die Taschen sind mit dem BW-Verschluß ausgestattet.

Das Holster ist groß. Es ist eindeutig dazu gemacht eine P8 auch mit LAM vollständig einzustecken. Da ich kein LAM habe und lieber möchte daß meine P8 richtig sitzt, habe ich es auf Kontur genäht und jetzt sitzt sie perfekt. Gesichert wird die Waffe mit Schnellverschiuß (Druckknopf) und einer zusätzlichen Klappe mit BW-Verschluß die man an der Rückseite der Grundplatte mit klett befestigen kann. Am Bein wird die Konstruktion mit zwei breiten Bändern welche partiell mit Gummizug sind per Klett gehalten. Sehr stabil und sicher. Insgesamt gelungen, wenn auch nichts besonderes — ich überlege mein Standard BW-P8 Holster zu benutzen.

  

Fazit: Qualitativ hochwertig, wenn auch einige kleine Schwachpunkte (Riemen). Auch vollgepackt trägt sie sich sehr gut — kein Scheuern, keine einseitige Belastung. Das Einsatzspektrum ist sehr groß, nur der Preis von 500 EUR ist einfach zu hoch. Auch wenn man davon ausgeht das die für diesen Preis angebotenen Modette verbessert sind. Im Häuserkampf ist sie sicher etwas zu sperrig, es gibt keine Möglichkeit leere Taschen anzuzurren. Insgesamt verschafft die Weste dem Träger mehr Freiheiten, viel Ausrüstung kann direkt am Mann getragen werden. Die Kombination mit einem Rucksack ist kein Problem, die Weste stört nicht. Wer sich also eine Weste fürs Leben holen will und Experimente Leid ist — der sollte sich den Kauf überlegen.

 

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