TT Mission Bag Tagesrucksäcke - sogenannte "Daypacks" gibt es wie Sand am Meer. Jeden Tag begegnen sie uns tausendfach auf der Strasse, vom billigen 5 EUR Aldi Modell bis zum 100 EUR teuren "Wolfskin" Pack. Doch wozu wird ein Daypack im militärischen Bereich benötigt ? Die Frage kann einfach beantwortet werden. Als Breakaway- oder auch Escapepack. Dieser Pack wird unter den Rucksackdeckel des "Großen" gepackt und beinhaltet alles was zur Ausführung des Auftrags nötig ist. Fernmeldemittel, Sanitätsmaterial, Munition, Breacon, Karten, GPS, Notration, Wasser u.s.w. Sollte der Trupp in "Schwierigkeiten" kommen, kann er den großen Rucksack zurücklassen und hat immer noch sein Escapepack. Jetzt wird es zwar schwieriger und unbequemer (schließlich sind die Annehmlichkeiten aus dem Rucksack wie Nahrung, Kleidung und Schlafsack weg) aber der der Auftrag ist i.d.R. noch durchführbar. Der TT Mission Bag ist eine Mischung zwischen Daypack und Escape Pack. Ein kleiner Rucksack der auch solo getragen werden kann. Doch jetzt genug der Theorie - schauen wir ihn uns mal an ! Der erste Eindruck überzeugt bereits - sauber verarbeitet und aus TT gewohnt guten Materialien. Auch die Farbgebung ist diesmal gelungen. Das Grundmaterial ist ein robustes Corduragewebe, die Bänder solide gewebt. Auf den ersten Blick fällt die schlanke - aber lange Form ins Auge (die für Escapepacks charakteristisch ist). Der Rucksack überfordert den Betrachter für eine Weile mit seinen vielen Detaillösungen und cleverem Aufbau. Beginnen wir mit dem Grundaufbau. Der TT Missionbag ist ein 4-teiliger Rucksack, bestehend aus: Deckel, vorderem Fach, hinterem Fach und Bodenfach. Der Deckel: In der Regel findet sich der Deckel bei Rucksäcken oben - hier ist er frontal angebracht. Auf dem Deckel ist Gurtband schlaufenartig verwebt so daß sich zusätzliche Ausrüstungsgegenstände adaptieren lassen. Es passen sowohl MOLLE als auch ALICE und mit einem Adapter sogar BW Taschen. Theoretisch sollten sogar die KHS Tec-Sys Taschen passen - darauf gebe ich aber keine Garantie. Interessant ist daß MOLLE und ALICE Taschen sogar schräg angebracht werden können. Hier wurde mitgedacht. Auf dem Deckel oberhalb ein kleiner Reisverschuß, welcher einen Zugang in das Deckelfach freigibt. Das Fach besteht aus einem Netzgewebe und füllt den ganzen Deckelraum aus. Der Deckel ist oben und unten mit dem Rucksackkörper vernäht, aber er läßt sich seitlich mit jeweils einem Zweiwegereisverschluß öffnen. Hier im Bild zu sehen ist unten der Deckel mit Netzfach. Öffnet man den Deckel bekommt man also eine Art "Durchgriff" zur anderen Seite, in den man Gegenstände stecken kann auf die man besonders schnellen Zugriff haben möchte (z.B. Nässeschutz) oder Dinge die sonst keinen Platz haben (z.B. eine Isomatte). Hier zur Veranschaulichung mit einer Unterlegplane. Übrigens - wie alle Fächer ist auch dieses Innengummiert ! Hinter dem Deckel ist von oben das vordere Fach zugänglich. Das gute daran - es läßt sich mittels eines Zweiwegereissverschlußes fast vollständig öffnen. Der Boden ist gummiert, die Wände Cordura und Nylon. Wie man erkennen kann ist auch hier wieder ein Netzfach vorhanden, daß per Reisverschluß zugänglich ist. Unterhalb (auf dem Bild oberhalb) ist ein offenes Fach mit Gummizug für Kleinartikel. Zu beachten - die Reisverschlußabdeckung ist gummiert. Der Rest des Fachs ist aus Cordura und ist in zwei offene Taschen ohne Gummizug unterteilt. Eine Große und eine Kleine. Eine Halterung aus Klett im oberen Bereich wurde für längere Gegenstände angebracht, leider nicht völlig durchdacht. So fehlt auf der Oberseite des Fachs ein Ausgang nach draussen durch den man z.B. eine Antenne legen könnte. Auch eine etwas längere Waffe läßt sich so nicht transportieren - maximal eine MP5k, MP5 der 3er oder 6er Serie oder eine MP7. Ein kleiner Plastikkarabiner soll helfen Gegenstände gegen Verlust zu sichern. Auf dem oberen Ende ist mittig eine abgedeckte Öffnung für den Trinkschlauch angebracht. Das hintere Fach ist etwas geräumiger und läßt sich mittels eines äüßerst robusten Reißverschluß auch fast bis unten öffnen. Es hat ein großes Fach mit Reissverschluß sowie ein großes Fach mit Gummizug. Ausserdem findet man rechts unten noch ein sehr kleines Fach mit Gummizug. Der Boden ist gummiert. Am Boden des Mission Bag befindet sich ein etwas versteckter Reissverschluß der den Zugriff auf das untere Fach freigibt. Erfreulicher Weise nutzt TT dieses Fach für eine Rucksackhülle welche (wie die TT Rucksackhüllen im allgemeinen) von hoher Qualität ist und (!) im Preis inbegriffen ist. Die Hülle ist mittels Gummiband vor Verlust geschützt. Kommen wir nun zu ein paar netten kleinen Details die TT dem Missionbag spendiert hat. Da wäre zunächst der Griff auf der Oberseite. Er ist mit einer Art Gummierung versehen und sehr griffig. Wie alle modernen Rucksäcke hat auch der Missionbag einen Hüftgurt, Brustgurt und die nötigen Verstellmöglichkeiten um ihn auch bequem bei längeren Märschen bequem tragen zu können. Nette Idee - wie schon bei anderen TT Rucksäcken ist auch hier einer der Fastex Verschlüsse als Pfeife ausgelegt. Auch der Hüftgurt bietet Überraschungen - hier befindet sich beidseitig eine kleine Tasche mit Reisverschluß. Hier gut zu erkennen : Das TT Logo, die hochwertigen Fastex Verschlüsse und beidseitige stabile Gurtgriffe. Nette Idee - an den meisten Riemen befinden sich die TT üblichen "Riemenfänger" die ein abtapen unnötig machen. Solche schwarz umrandeten, abgedeckten Öffnungen findet man überall am Rucksack. Insgesamt sind es zwo pro Seite, zwo vorn und eines hinten. Hier lassen sich nicht nur Trinkschläuche und Antennen durchlegen - primär sind sie dazu gedacht Riemen durchzuführen mit denen man entweder zusätzliche Ausrüstung befestigt. Aber das ist nicht alles. Wie schon am Anfang erwähnt ist der Missionbag eigentlich ein Escapepack der unter dem Deckel des großen Rucksacks mitgeführt wird. Bei den Modellen TT Fernspäh, dem TT Einzelkämpfer und dem TT Scharfschützenrucksack läßt sich der Deckel vollständig abnehmen - Deckel ab, Missionbag drunter, Riemen des Deckels durch den Missionbag - und schon sitzt der Missionbag bombenfest. Wer möchte kann sich den Deckel des "Großen" dann auch völlig sparen. Fazit: Überzeugend. Hervorragende Qualität, erstklassige Verarbeitung und viele interessante Features zu einem akzeptablen Preis. Doch auf eines sei noch hingewiesen - wer einfach nur einen kleinen Rucksack mit mäßigem Volumen als Ersatz für z.B. den BW Rucksack sucht - der sollte es sich doppelt überlegen. Denn der Missionbag bietet zwar unzählige Möglichkeiten Kleinkram fest zu verpacken - viel Platz für Natorolle und andere "größere" Dinge bietet er allerdings nicht. Er ist eben sehr speziell - perfekt zum Unterbringen einer umfangreichen Fernmelde-, Sanitäts- oder Feuerwerkerausstattung - schlecht als Ersatz für den Standardrucksack.
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