Sanitätsrucksack "Einsatzersthelfer Bravo" Das neue Sanitätskonzept der Bundeswehr erfordert natürlich auch neue Ausrüstung. Der Einsatzersthelfer Bravo als Bindeglied zwischen dem Ersthelfer und dem BAT verfügt über eine ganz anschauliche Sanitätsausstattung die er natürlich auch transportieren muss. Der Ranger-Shop gibt an exklusiv für die Bundeswehr den EH-Bravo Rucksack zu fertigen, welcher mit 34,99 EUR für den Zivilverbraucher zu haben ist. Schon auf den ersten Blick kommt uns das Modell stark bekannt vor, MilTec und MFH bieten ein (zumindest auf den ersten Blick) baugleiches Modell als "Assault Rucksack" in verschiedenen Farben an. Wer hier von wem und warum abgekupfert hat, lassen wir mal aussen vor, wir wollen den EH-Bravo mal unvoreingenommen auf seine Tauglichkeit testen. Der Bravo ist mit 48x27,5x15 cm sehr schmal und dafür, je nach Befüllung ziemlich tief. Das ist Vorteilhaft für den KFZ Transport und auch unter den Deckel eines Atlas passt der Rucksack problemlos. Auf der Front und an den Seiten prangt jede Menge MOLLE/PALS, leider wurden hier auch die Fehler der "Mitbewerber" übernommen. Zwar sehen die schmalen Lücken zwischen den Molle Bändern schön aus, doch sie gehören da nunmal nicht hin. Sie verändern aber den Abstand mit jeder Reihe mehr so daß nach spätestens drei Reihen keine MOLLE/PALS Tasche mehr passt. Hier wurde nicht mitgedacht, ein klarer Negativpunkt. Auffällig ist die gute Farbgebung des Rucksacks, der TL Ton wurde recht gut getroffen. Das Material ist ein (nicht wasserdichtes) weiches Nylon welches Cordura vorgaukeln soll. Die Reissverschlüsse und Schnallen sind No-Name, aber relativ vernünftige Qualität, auffällig die langen Schlaufen an den Reissverschlüssen die als Griffhilfen dienen sollen, sich aber gern untereinander verhaken und eher hinderlich sind. Kommen wir zum Aufbau des Rucksacks. Das Rückenteil besteht aus einer Schaumstoffpolsterung (welche oben ein kleines Einschubfach beherbergt) mit Mesh und einem rudimentären Hüftgurt der als einfaches Gurtband ausgeführt ist aber entfernt werden kann. Das ist alles. Auch die Träger kommen wenig spektakulär daher, sie sind angenehm weich gepolstert, verfügen über einen D-Ring und haben rechts einen Steckverschluss um den Rucksack schnell ablegen zu können - ein Pluspunkt. Mehr gibt es zum Tragesystem nicht zu sagen, schlicht aber ausreichend für einen Rucksack dieser Größe. Ob es auch haltbar ist, das darf bezweifelt werden, denn die Rucksackträger sind nur einfach mit dem Rucksackkörper vernäht, das ist erfahrungsgemäß ein Schwachpunkt. Der Rucksack gliedert sich in das Hauptfach, eine drauf aufgesetzte große Tasche und zwei wiederum darauf aufgesetzte kleinere Taschen. Das Hauptfach lässt sich vollständig öffnen und aufklappen, es bietet großzügigen Platz und ist mit einer flachen Netztasche, einer flachen Reissverschlusstasche, sowie einigen Gummibändern zur Aufnahme des Sanitätsmaterials versehen. Die erste aufgesetzte Tasche lässt sich zu 2/3 öffnen und beherbergt ebenfalls eine keine Einschubtasche und ein paar Gummischlaufen. Das Volumen ist naturgemäß begrenzt, hier fehlen jedoch einfach noch Schlaufen oder Taschen um die Tasche sinnvoll nutzen zu können. Diese beiden Taschen sind mittels Gurtband und Steckschließen komprimierbar. Der gesamte Körper wird nochmals über zwei Gurtbänder am Boden komprimiert, ohne starke Beladung könnte man hier auch etwas dazwischen klemmen. Die untere der beiden frontal aufgesetzten Taschen bietet ebenfalls keine Überraschungen. Zwei Gummischlaufen, eine flache Einschubtasche. Nur die obere kleine Tasche bietet noch weniger fürs Auge - da findet sich nämlich gar nichts weiter. Fazit: Der Rucksack bietet ausreichend Platz für die EH-B Ausstattung. Allerdings tut das ein Munro oder ein vergleichbarer Rucksack auch. Denn Volumen ist nunmal nicht alles, man benötigt ausreichende Befestigungsmöglichkeiten und Fächer für das Sanitätsmaterial. Hier fehlen noch mehr Gummibandschaufen, Gurtschlaufen, Steckfächer - Dinge die in jedem Sanitätsrucksack Standard sind. Der EH-B Rucksack ist klar auf den aufgesessenen Betrieb ausgelegt, denn einmal befüllt bietet er kaum noch Platz für die persönliche Ausstattung des Soldaten. Über die Haltbarkeit muss man im Grunde nicht reden, einige Rucksäcke haben wohl schon während des Lehrgangs in Hammelburg das Zeitliche gesegnet. Für den Fernspäheinsatz nur eingeschränkt denkbar da er dank seiner Maße bequem unter den Atlas Deckel passt, für MilSim ausreichend, eine RMS Medic Ausstattung bekommt man bequem weg. Einzig der Preis von XXX EUR fällt angenehm auf, sonst sollte man davon die Finger lassen.
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